...vom Sinn oder Unsinn im Napf des Hundes
Kohlehydratstoffwechsel....
Die Aufspaltung der Kohlehydrate beim Hund beginnt im Dünndarm, da Speichel und Magensaft keine spaltenden Enzyme enthalten. Im Dünndarm werden die Kohlehydrate durch Pankreasenzyme und Darmenzyme in Monosachacharide zerlegt. Diese Zerlegung geschieht zum größten Teil durch a-Amylasen. Die Monosaccharide werden in Glucose, Fructose und Galaktose zerlegt, wovon Glucose ein großer Energielieferant des Körpers ist. Die Gehirnfunktion ist auf Glucose angewiesen, ein Teil davon wird in der Leber gespeichert, damit der Blutzuckerspiegel ausgeglichen werden kann.
Was sagen nun Hundeexperten wie Helmut Meyer und Jürgen Zentek, dessen Pflichtlektüre ein guter Ernährungsberater im Schrank stehen haben sollte, dazu:
Buchausschnitte....
" Der ausgewachsene Hund verfügt, wie Enzymbestimmungen und praktische Erfahrung zeigen, über eine hohe Kapazität für den Abbau von Stärke und ihre Teilstücke"
"Eine Ration, die ausschliesslich aus Fleisch besteht, ist nicht vollwertig. "
"Sein (des Hundes) Verdauungskanal und Stoffwechsel sind nicht so extrem auf die ausschliessliche Aufnahme von Nahrungsmitteln tierischer Herkunft fixiert wie bei anderen Karnivoren(...). In Gemeinschaft mit dem Menschen wurde der Hund mehr und mehr Omnivor (Allesfresser)."
Also erkennen wir hier, dass Hunde Energie nicht nur aus Fett, sondern eben auch aus Kohlehydraten ziehen können. Unter Barfern ist dieses Thema sehr umstritten. Aber in adäquaten Mengen und natürlich auch in welcher Form und Qualität es auf den Speiseplan kommt, ist von Bedeutung. Kohlehydrate können den Speiseplan aufwerten, das ist sicher.
Kohlehydratstoffwechsel...
In dem Buch von Dr.med.vet. Julia Fritz ( Fachtierärztin für Tierernährung) "Hunde Barfen- alles über Rohfütterung", spricht die Hundeernährungsexpertin auch darüber. Sie vertritt die Meinung, Hunde können Getreide (Stärke) nicht verwerten , als einen Mythos. Auch Sie sagt, es hängt von der Verdaulichkeit der Stärke ab, wie die Quelle vor Verfütterung verarbeitet wurde.
Dr. med vet. Julia Fritz empfiehlt bei Hunden , die Ihr Gewicht schlecht halten , zu dünn sind, Kohlehydrate zuzufüttern.
Hingegen, wenn der Hund abnehmen muss, sollte man auf ein Zuviel an Kohlehydrate verzichten.
Kohlehydrate wie zum Beispiel Kartoffeln, Getreide sind verdaulich, Mais und Hafer haben eine noch höhere Verdaulichkeit.
Getreide oder Pseudogetreide sind demnach Energielieferanten. In der natürlichen Ernährung eines Raubtieres- Wolfes findet man keine Getreidehaltigen Nahrungsmittel, sind sozusagen nicht essentiell. Sie werden deswegen auch von den meisten Barfern abgelehnt, beschreibt Nadine Wolf
( Barf-Beraterin Hund-Katze, Dozentin Ausbildung Ernährungsberater Hund Katze Schwerpunkt Swanie Simon).
Hunde sind in der Lage Stärkehaltige KH zu verdauen, natürlich in Maßen. Hohe Mengen, wie es in Fertigfutter vorhanden ist, haben den Nachteil, dass sie Zahnstein - und Magendrehungen verursachen können.
Glutenfreie Getreide werden besser vertragen, als Glutenhaltige. Es muss immer aufgeschlossen verfüttert werden, also gekocht.Es sollte nicht mehr als 10-15 % von der Ration sein, da es durch den hohen Rohfasergehalt, an der Gesamten Verdaulichkeit abnimmt!
Getreide ist zum Beispiel Hafer, Hirse ( Glutenfrei), Roggen, Dinkel , Reis ( glutenfrei) oder Pseudogetreide Amaranth ( glutenfrei), Quinoa ( glutenfrei) und Buchweizen ( glutenfrei)
Wann und warum der " Treue Freund" Hund vor ein paar Tausend Jahren in unser Leben getreten ist, darüber sind sich die Wissenschafler noch nicht ganz im Klaren.
Das er vom Wolf abstammt,soweit sind sich die Forscher einig.
Genau wissen die Forscher auch nicht, ob nun der Mensch den Hund domestizierte oder ob der Hund die Nähe des Menschen gesucht hat.....Es kann gut sein, dass es mit einer Zweckgemeinschaft angefangen hat, in der beide von beiden profitierten.
Der Hund hat sich natürlich bis heute , durch das Eingreifen des Menschen durch Selektion und Zucht, stark verändert. Der Mensch züchtete Hunde zB.: zum Jagen, Suchen oder zum Schutz.
Hunde wurden von den Essenresten ernährt und da Fleisch eine sehr teure und seltene Quelle war, müssen wir davon ausgehen, dass eine billigere Quelle den Hund ernährt hat.
Eine nette Geschichte, aus dem Buch " Katzen würden Mäuse kaufen" von " Hans - Ulrich - Grimm" fällt mir dazu ein , wo er von einem Schäferhund erzählt, welcher schon im Alter von 7 Jahren an HD erkrankt war und deshalb, schon abgeschrieben, auf einen Bauernhof landete. Dort wurde er aus dem Schweinetrog ernährt. Das hatte wohl mit der Sparsamkeit oder Geiz des Bauern zu tun, wo er sein Platz am Hof eingenommen hatte. Nach ca. 1,5 Jahren hatte sich der Hund von der HD erholt und war wieder in sehr gutem Zustand. Wenn wir nun in den Schweinetrog schauen ( Allesfresser) , können wir uns sicher vorstellen, dass hier auch Kohlehydrate und Getreide in adäquaten Mengen vorhanden waren.
Der Trend ging im Bürgertum noch etwas weiter. Es wurden Hunde gezüchtet, die in Stadwohnungen gehalten werden konnten, sozusagen die Schoßhunde, die auf dem Sofa lagen und den Besitzer gefallen sollten. Für einen Arbeits- Hüte- oder Jagdhund war das keine Optionen. Diese Hunde waren zu anspruchsvoll um nur auf der Couch zu sitzen. Hier sollten wir auch Unterscheiden, was der Hund im Hundenapf haben sollte, wenn man bestimmte Rassen und Ansprüche vergleichen möchte.
Wie wurde der " Couchhund" nun ernährt? In einer Beschreibung der Hunderassen von " Vero Shaw" um 1850 " Das illustrierte Buch vom Hunde" wurde ersmals die Ernährung mit " Hundekuchen" erwähnt, die, den Legenden nach eine Idee vom " Schiffzwieback" ähnelte. Früher warnte man von zu hohen Fleischkonsum.
Im Napf landeten 1/3 Fleisch und 2/3 Kohlehydrate. Aus diversen Illustrationen von " Dicken Hunden "....vorzüglich Mops, in dieser Zeit, können wir uns vorstellen, dass es nicht die richtige Richtung war. Das Futter sollte eben " Haltbar" sein und vermeintlich , alles enthalten, was der Hund braucht.
In dieser Zeit entstand die Idee vom Trockenfutter, für den Besitzer so einfach wie möglich , alles zusammen in einer Tüte, eine " Saubere Sache!"Fazit:" Ja, der Hund kann Kohlehydrate verdauen. Aber die Menge ist immer an die jeweilige Lebenssituation anzupassen.